Der meistgesehene Film der Diagonale war nicht abendfüllend sondern nur eine Minute lang – nämlich der von Johann Lurf gestaltete Festivaltrailer. Der gab auch zugleich das Motto des Filmfestivals vor, dem man sich in Graz sechs Tage lang nur schwer entziehen konnte: „Nationalismus ist Gift für die Gesellschaft.“
Ein Diagonale-Gast hätte Rose McGowan sein sollen, Schauspielerin, Aktivistin und Autorin des Buches „Brave“. Mit ihr wollte der Regisseur Paul Poet einen Talk über #meeto und den Machtmissbrauch im Filmbusiness führen sollte. Dazu kam es letztlich leider nicht, da Rose McGowan aus persönlichen Gründen kurzfristig absagen musste. Paul Poet hat vor knapp drei Jahren mit seinem Interviewfilm „My Talk with Florence“ selbst das Thema Missbrauch angestoßen und gezeigt, dass Filme Signalwirkung haben können.
Nach dem Festival ist vor dem Festival. In Wien ereignet sich am 3. und 4. Mai im Filmcasino das /slash einhalb Kurzfilmfestival – davor findet in Linz vom 24. bis 30. April das „Crossing Europe“-Filmfestival statt, heuer bereits zum 16. Mal. Festivalleiterin Christine Dollhofer über eine virtuelle Reise quer durch Europa …
„Das erste Jahrhundert des Walter Arlen“ ist die von Regisseur Stephanus Domanig erzählte Lebensgeschichte von Walter Arlen, der in Ottakring geboren wurde und 1939 als 19-jähriger vor den Nazis in die USA floh. Nach einem schweren Start etablierte er sich als Musikkritiker der Los Angeles Times, 2008 wurde er als Komponist entdeckt. Als Zeitzeuge erzählt Walter Arlen Geschichten, die viele Menschen nur mehr von Fotos kennen. Regisseur Domanig die, wie er sagt, „Geschichte einer Generation vergessener Komponisten und ihrer fast verloren gegangenen Musik – also Zeit- und Musikgeschichten eines der letzten Zeitzeugen.“